Die Geschichte:

   

Einer kleinen Anzeige in der Hersbrucker Zeitung folgend, fanden sich am 2. Februar 1949 im Zeichensaal der ehemaligen Berufsschule viele an der Fliegerei Interessierte aus dem Altlandkreis Hersbruck zusammen. Ihre Tradition geht auf die bereits im Jahr 1932 gegründete Luftsportgemeinschaft Hersbruck zurück. Diese hatte sich seinerzeit als eigenständige Fachgruppe innerhalb des TV 1861 gebildet. Schon in den 30er Jahren pflegte man den Modellflugsport. Vorrangig jedoch ging es den Mitgliedern darum, selbst fliegen zu können. Bis Kriegsbeginn baute man fünf Segelflugzeuge. Mit diesen Geräten aus verleimten Kiefernholmen, Sperrholz, Leinenstoff, Stahlbeschlägen und Drahtseilen flog man nach dem Gummiseilstart vom Michelsberg ins Sittenbachtal hinunter. Als 1950 der von den Siegermächten zunächst verbotene Luftsport wieder erlaubt wurde, stellten einige Hersbrucker Bürger ihre Räumlichkeiten zur Verfügung, worin die Jugendgruppe Modellflugzeuge und die Älteren endlich wieder Segelflugzeuge bauen konnten. Schon 1953 wurde das erste Flugzeug auf dem Michelsberg auf den Namen „Hersbruck“ getauft. Gleich im Anschluss an die Zeremonie flog das Flugzeug unter dem Beifall einer großen Zuschauermenge mehrmals vom Parkplatz hinunter in Richtung Hopfengartenmühle oder Kühnhofen.
Im Laufe der folgenden Jahre entstanden der Doppelsitzer „Hopfenvogel“, drei einsitzige Leistungssegelflugzeuge und der von einem bekannten Hersbrucker Spirituosenhersteller getaufte und gesponserte Doppelsitzer „Hopfentropf“.
Auch in der Praxis des Fliegens änderte sich vieles. Man wechselte vom Gummiseilstart zum Windenstart mit einer selbst gebauten Schleppwinde. Ein herausragendes Ereignis war 1961 der Bau einer eigenen Fliegerhalle mit beheizbarer Werkstatt nahe dem Plärrer, die später wegen der Errichtung des neuen Schulzentrums bei den Fußballplätzen neu aufgebaut werden musste. Der Aufbau und die laufende Modernisierung des Flugzeugparks und die Unterhaltung des Segelfluggeländes waren und sind nur mit dem großen und jahrzehntelangen Einsatz vieler Vereinsmitglieder möglich.

Die Gegenwart:
In Hersbruck sind heute 17 Segelflugzeuge und ein Motorsegler neuester Technologie stationiert. Ehrenamtlich arbeitende Segelfluglehrer bilden Jugendliche und Erwachsene bis zur Privatpilotenlizenz aus. Die Luftsportgemeinschaft Hersbruck zählt zurzeit 112 Mitglieder, davon sind ca. 25 % Jugendliche unter 18 Jahren.

Größter Wert wird auf den Breitensport gelegt. Die Hersbrucker Segelflieger beteiligen sich aktiv an regionalen und überregionalen Meisterschaften. Herausragende Leistungen waren u.a. der Gewinn des Deutschlandpokales der Rennklasse, der Sieg in der Mannschaftswertung der Bayerischen Meisterschaften, ein Deutscher Vizemeister der Junioren oder der weiteste Flug eines Vereinsmitgliedes über 1.000 km im reinen Segelflug.

Sportlicher Dauerbrenner ist der Kampf um den Klassenerhalt in der ersten Segelflugbundesliga. Hier kämpfen die Hersbrucker Piloten gegen die 30 besten, meist wesentlich größeren Segelflugvereine in Deutschland. Als vergleichsweise kleiner Club ist man sehr stolz darauf, sich in diesem Umfeld nun schon seit drei Jahren zu behaupten.