Blauer Himmel ohne Cumuluswolken prägte auch den Blick über das Erzgebirge. Im Bild die Ortschaft Eibenstock mit der aufgestauten Zwickauer Mulde. Foto: Stefan Harries
Blauer Himmel ohne Cumuluswolken prägte auch den Blick über das Erzgebirge. Im Bild die Ortschaft Eibenstock mit der aufgestauten Zwickauer Mulde. Foto: Stefan Harries

Trotz geringer Personalstärke – nur vier Piloten standen zur Verfügung – starteten die Segelflieger der Luftsportgemeinschaft Hersbruck erfreulich erfolgreich in die neue Saison der Zweiten Segelflug-Bundesliga. Dabei waren die Bedingungen durchaus anspruchsvoll: Ein sehr stabiles Hochdruckgebiet sorgte schon seit Ostern für schönes Wetter. Allerdings verantwortete es auch starken Ostwind und eine extrem trockene Luftmasse. So herrschte in der ersten Runde die bei den Segelfliegern eher unbeliebte „Blauthermik“ vor. Dabei sind die Aufwindzonen nicht wie so oft durch Cumuluswolken markiert, sondern für die Pilotinnen und Piloten unsichtbar. Das erfordert bei der Flugwegwahl noch mehr Konzentration und eine Orientierung an Geländemerkmalen wie Waldgebieten und Höhenzügen. Ein Umstand, der die Durchschnittsgeschwindigkeit, auf die es bei der Bundesliga besonders ankommt, eher niedrig hält. Auch war nicht klar, welches Gebiet die besseren Bedingungen bieten würde – das Erzgebirge oder eher der Bayerische Wald. Die Taktik war deshalb, sich aufzuteilen und damit die Chancen auf konkurrenzfähige Flüge zu erhöhen. Gunther Münzenberg übernahm den Südosten mit einem Flug entlang der Bayerwaldkante bis Deggendorf und zurück nach Hersbruck. Dabei zeigte sich vor allem die Oberpfalz von ihrer eher unfreundlichen Seite und bescherte dem Piloten keine leichten Bedingungen. Die erreichte Schnittgeschwindigkeit betrug trotzdem noch 92 km/h. So erbrachte dieser Flug unter Berücksichtigung des Flugzeugindex 83 Punkte.

Mehr Glück hatten Günter Lorenz und Stefan Harries, die beide unabhängig voneinander ins Erzgebirge flogen und dort mit 99 km/h 85 Punkte (Lorenz) bzw. mit 103 km/h 91 Punkte (Harries) erzielen konnten. Mit dabei war auch Berthold Bär, der beim Versuch von Süden über Weiden an das Erzgebirge heranzukommen, in sehr spannenden Minuten eine Außenlandung in Tschechien gerade noch verhindern konnte. Das kostete natürlich wertvolle Zeit und er erzielte dadurch zu wenig Punkte, um sich unter den besten drei Piloten einreihen zu können. In der Summe sicherte sich die Luftsportgemeinschaft damit schließlich einen guten 5. Platz in der Tabelle nach der ersten von 19 Runden.

Tabelle der ersten Runde

Link zum Artikel in der Hersbrucker Zeitung vom 26.04.2019

Hersbrucker Segelflieger starten strategisch geschickt und erfolgreich in die neue Bundesligasaison